Arterielle Hypertonie

Was sind die Ursachen für hohen Blutdruck?

Die arterielle Hypertonie wird meist zufällig beim Arztbesuch anhand erhöhter Blutdruckwerte >140/90 mmHg in wiederholten Praxismessungen festgestellt. Obwohl die Ursachen der arteriellen Hypertonie noch weitgehend unbekannt sind, beginnt sie typischerweise in der fünften oder sechsten Lebensdekade, ist oft verbunden mit einer falschen Ernährung und übermäßigen Kochsalzaufnahme oder tritt familiär gehäuft auf, was die Bedeutung einer genetischen Veranlagung für die Entwicklung eines Bluthochdrucks unterstreicht. Bei etwa jedem 10. Betroffenen sind diese Merkmale jedoch nicht vorhanden. Diese Patienten haben meist eine andere Ursache für den Bluthochdruck, die sich gut behandeln lässt. Zu dieser sogenannten sekundären Hypertonie gehören Störungen des Hormonhaushalts, Erkrankungen der Nieren oder Nierenarterien als auch schlafbezogene Atmungsstörungen.

Dabei ist die Behandlung des Bluthochdrucks wichtig: nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind etwa 54% der Schlaganfälle und 47% der Herzinfarkte direkte Folge eines Bluthochdrucks.

Was tun wir für Patienten mit arterieller Hypertonie?

Am EVK Köln Weyertal haben wir uns auf die Ursachenabklärung und Behandlung der arteriellen Hypertonie spezialisiert. Wir bieten Ihnen alle Methoden der Diagnostik und Therapie nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Für einige Behandlungsmöglichkeiten des schwer einstellbaren Bluthochdrucks, wie die elektrische Baroreflex-Aktivierung oder das Mobius® Device, gehört das Team von Prof. Reuter zu den weltweit führenden Zentren.

Eine umfassende Diagnostik bei Patienten mit Bluthochdruck liefert wichtige Informationen für die Erfassung des individuellen Risikos und die Einleitung einer gezielten Behandlung. So führen wir bei allen Patienten eine systematische Analyse der individuellen Risikofaktoren und Endorganschäden durch und veranlassen eine umfassende Abklärung sekundärer Ursachen bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck. Zudem messen wir durch Pulswellenanalyse die zentrale und periphere Gefäßsteifigkeit sowie die Geschwindigkeit der reflektierten Pulswelle. Neben einer differenzierten Aussage über den Zustand der Gefäße bieten diese Untersuchungen auch wertvolle Informationen für das individuelle Behandlungskonzept. Andere nicht-medikamentöse Maßnahmen, die einen günstigen Einfluss auf die Gefäßsteifigkeit haben, umfassen Kochsalzrestriktion, körperliches Training und Nichtrauchen.

Renale Sympathikusdenervation

Der Überaktivität des sympathischen Nervensystems, vor allem der efferenten und afferenten renalen Sympathikusfasern, kommt bei der Entwicklung eines Bluthochdrucks und der Entstehung von Begleiterkrankungen eine entscheidende Bedeutung zu. Eine Methode zur Behandlung des schwer einstellbaren Bluthochdrucks, die renale Sympathikusdenervation, zielt daher auf die Verödung dieser Sympathikusfasern. Es gibt eine Reihe von Verfahren zur renalen Sympathikusdenervation, bei denen die Nerven über einen in die Nierenarterien eingeführten Katheter behandelt werden. Am Hypertoniezentrum bieten wir verschiedene Verfahren zur renalen Sympathikusdenervation an, die vor allem im Rahmen von klinischen Studien durchgeführt werden.

Neue Behandlungsmöglichkeiten: Blutdrucksenkung durch Baroreflex-Aktivierung

Der Baroreflex ist ein physiologischer Regelkreis des menschlichen Organismus zur Steuerung des Kreislaufs. Eine künstliche Aktivierung dieses Reflexbogens wird seit einigen Jahren als wirksamer Ansatz zur Behandlung des Bluthochdrucks verfolgt. Dies stellt eine Behandlungsmöglichkeit für Patienten, deren Blutdruck durch Medikamente allein nicht eingestellt werden kann, dar.

Für die Baroreflex-Aktivierung stehen grundsätzlich zwei Verfahren zur Verfügung.  Zum einen die elektrische Aktivierung mit dem Barostim neo® Stimulator, der ähnlich einem Herzschrittmacher im Bereich der Brustmuskulatur unter die Haut eingelegt wird. Kürzlich wurde zum anderen auch ein Verfahren zur mechanischen Baroreflex-Aktivierung, das Mobius® Device, entwickelt. Hierbei wird über einen Katheter endovasculär ein Nitinol-Implantat in die Halsschlagader eingelegt. Durch Änderung der Gefäßgeometrie führt dieses Implantat zu einer Amplifikation der physiologischen Pulswelle und somit zu einer verstärkten Stimulation der Barorezeptoren.